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Kinderrechte und Kinder Opferschutz in Österreich

  • Berichte

Ein Nachbericht von Robert Sonnleitner, Ordensgemeinschaften Österreich, am 22. Juni 2023.

Misshandlungen und Ausbeutung von Kindern finden täglich statt. Doch Kinderschutz ist in Österreich noch immer ein Thema, das vielfach vom offiziellen Österreich ignoriert wird – zu diesem Ergebnis kam am 20. Juni 2023 das Symposion der „Plattform gegen Ausbeutung und Menschenhandel“.

Vorweg zwei Zahlen, über die es sich lohnt, nachzudenken: Im Jahr 2022 wurden 13.276 Fluchtwaisen, also unbegleitete minderjährige Kinder und Jugendlich, in Österreich registriert. Davon verschwanden 11.613 spurlos. Das ist eine Zahl, die fassungslos macht: Elftausendsechshundertdreizehn Kinder und Jugendliche waren einfach weg. Verschwunden. Und unbegreifliche Tatsache ist: Es ist völlig egal; es kümmert vom offiziellen Österreich niemand. Die österreichische Regierung hat dies nicht weiterverfolgt. Vermutlich sind viele Kids in andere Länder weitergereist, wo sie sich bessere Chancen ausrechnen, zu Verwandten oder Bekannten. Vermutlich. Aber so genau weiß man das nicht, denn: es kümmert niemand. Und wie viele Kinder Opfer von Zuhältern, Drogenhändlern, Bettlerclans, Ausbeuter oder Verbrecherbanden geworden sind, kann man auch nicht sagen, denn: es kümmert niemand. Das war das Fazit der Symposions-Teilnehmer.

Allerdings ist das nur ein erschütterndes Detail, das am 20. Juni 2023 im Curhaus der Erzdiözese Wien auf dem Symposion „Kinder und Jugendliche als Opfer von Ausbeutung und Kinderhandel“ präsentiert wurde. Veranstalter war – unter dem Ehrenschutz von Doris Schmidauer – die „Plattform gegen Ausbeutung und Menschenhandel“.

Vormittag: Präventive Aufklärung

Der Vormittag stand ganz im Zeichen der präventiven Aufklärung. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler waren gekommen, um sich erste Informationen über Kinderhandel, Arbeitsausbeutung oder Fluchtwaisen zu holen. Nach einer Begrüßung durch Katharina Beclin (Professorin am Institut für Strafrecht und Kriminologie, Uni Wien) machte Reinhard Heiserer (Jugend Eine Welt) auf die Problematik der Arbeitsausbeutung von Kindern aufmerksam.

Arbeitsausbeutung von Kindern

Arbeitsausbeutung von Kindern herrscht in vielen Teilen der Welt vor. Und es ist ein klarer Verstoß gegen die Menschenrechte und eine schwere Missachtung der Rechte von Kindern. Viele Minderjährige, vor allem in Afrika und Asien, werden ausgebeutet, indem sie in gefährlichen Arbeitsumgebungen arbeiten, wie z.B. in Fabriken oder Minen, wo sie einer Gefahr für ihre Gesundheit und Sicherheit ausgesetzt sind wie zum Beispiel in Indien „bei der gefährlichen Produktion von Feuerwerkskörpern“. Andere Kinder werden gezwungen, schwere körperliche Arbeit zu verrichten, die nicht ihrem Alter und ihrer körperlichen Entwicklung angemessen ist. „Die Produkte von Kinderarbeit finden sich heute überall“, sagt Reinhard Heiserer, „von der Bekleidung über Kosmetik bis zum Frühstückstisch“, sei es Kaffee aus Brasilien, Weintrauben aus Kolumbien oder Haselnüsse aus der Türkei.

Schwabenkinder in Tirol

Heiserer erinnerte allerdings daran, dass Kinderarbeit auch in Europa noch in jüngster Vergangenheit gang und gäbe waren; als Beispiel nannte er die sogenannten „Schwabenkinder“. Söhne und Töchter von Bergbauern im Alter von fünf bis 14 Jahren aus Vorarlberg und Tirol wurden bis in die 40er-Jahre im Frühjahr durch die noch schneebedeckten Alpen getrieben und, oft nur in Begleitung eines Priesters, zu den „Kindermärkten“ hauptsächlich nach Oberschwaben gebracht, um dort als Saison-Arbeitskräfte an Bauern vermittelt zu werden. Die Arbeit war schwer, die Bauern meist unfreundlich und die Bezahlung äußerst schlecht. Misshandlungen, Ausbeutung und sexueller Missbrauch standen an der Tagesordnung. Viele Mädchen kehrten schwanger in ihre Heimatdörfer zurück, wurden als Schande für die Familie betrachtet und gingen häufig aus Verzweiflung ins Wasser.

Bildung verhindert Armut

Die Ursachen der Kinderarbeit sind komplex und auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen. Armut, unzureichende Bildungsmöglichkeiten und mangelnde Durchsetzung von Arbeitsgesetzen tragen alle zur Aufrechterhaltung dieses Problems bei.

Eine entscheidende Rolle bei der Befreiung von der Armut und der Verhinderung der Kinderarbeit spielt der Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung. Daher ist es wichtig, dass Regierungen und internationale Organisationen Mittel bereitstellen, um Schulen zu errichten und sicherzustellen, dass Minderjährige Zugang zu einer angemessenen Ausbildung haben. Darüber hinaus müssen Arbeitsgesetze und -vorschriften strikt durchgesetzt werden, um sicherzustellen, dass Kinder nicht ausgebeutet werden. Dies erfordert eine verbesserte Überwachung und Durchsetzung von Arbeitsstandards in allen Sektoren, insbesondere in gefährlichen Branchen wie der Textilindustrie oder dem Bergbau. Um die Arbeitsausbeutung von Kindern nachhaltig zu bekämpfen, ist auch die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen von entscheidender Bedeutung. Heiserer: „Deshalb setzen wir uns seit Jahren für ein starkes europäisches Lieferkettengesetz ein, damit der Herstellungsprozess transparenter wird.“ Nur so könne Kinderarbeit zurückgedrängt werden.

Kinderhandel in Österreich

Astrid Winkler von ECPAT Österreich, einer internationalen Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Rechte der Kinder vor sexueller Ausbeutung, referierte zum Thema Kinderhandel. Laut Schätzungen von UNICEF werden jedes Jahr rund 1,2 Millionen Kinder und Jugendliche von Menschenhändlern gekidnappt.

Österreich ist Transit- und Destinationsland

Auch Österreich ist von dieser schweren Menschenrechtsverletzung als Transit- und Destinationsland insbesondere für gehandelte Kinder betroffen. Minderjährige werden oft von ihren Eltern oder Vormunden „verkauft“ und auf verschiedene Weise ausgebeutet: Sie werden zur Prostitution, Pornographie, Bettelei (Verkauf von Blumen, Zeitungen usw.), Kleinkriminalität wie Diebstahl oder Drogenhandel gezwungen. Sie werden auch als billige Arbeitskräfte im Haushalt, in der Landwirtschaft, im Tourismus und auf Baustellen eingesetzt. Doch die meisten Mädchen in der Pubertät werden sexuell ausgebeutet. Die Menschenhändler sind oft Mitglieder krimineller Organisationen, aber auch Freunde oder Familienmitglieder des Opfers können am Menschenhandel beteiligt sein.

Zwei Fallbeispiele: Theodora und Amina Diallo

Winkler bringt dann den (tatsächlich stattgefundenen) Fall der zehnjährigen Theodora als Beispiel. Das Mädchen wächst in tiefer Armut in einem osteuropäischen Land auf und wird von ihren Eltern einer Bekannten anvertraut, die verspricht, Theodora in Österreich in die Schule zu schicken; sie müsse nur ein wenig im Haushalt helfen. „Doch in der Realität kommt das alles anders“, erzählt Winkler. „Das Mädchen wird von der Bekannten zur Taschendiebin ausgebildet. Sie muss täglich 350 Euro abliefern, und wenn sie das nicht schafft, erfährt sie physische Gewalt und wird sexuell missbraucht.“ Theodora wird von der Polizei aufgegriffen; Hilfe erhält sie von der Drehschreibe, einem Krisenzentrum der MA 11.

Fast ist man versucht, bei Theodora von einem Happy End zu sprechen. Aber ein anderes Fallbeispiel geht weniger gut aus: Die 16-jährige Amina Diallo ist mit ihrem Bruder im Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen. Eines Tages muss sie zum Arzt im Ort, doch dort taucht sie niemals auf – und auch sonst nirgendwo. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt verschwunden. Ihr Bruder, mit dem sie unzertrennlich war, ist überzeugt davon, dass sie Opfer eines Verbrechens wurde.

Aber Kids geben in der Regel nicht zu erkennen, dass sie Opfer von Kinderhandel sind, da sie sich selbst nicht als Opfer sehen. Besonders schwer fällt es, Informationen von Kindern zu bekommen, die sexuell missbraucht, vergewaltigt und schließlich ausgebeutet werden. Angst, Scham und Sprachprobleme erschweren die Identifizierung.

Fluchtwaisen

Lisa Wolfsegger (asylkoordination österreich) sprach in ihrem Referat über Fluchtwaisen, also unbegleitete minderjährige Kinder und Jugendliche, die unter 18 Jahren alt sind und ohne Vater oder Mutter oder andere Erwachsene auf der Flucht sind. Viele haben auf der Flucht ihre Eltern verloren, aber viele mussten sich auch allein auf den gefahrvollen Weg machen. Sie sind besonders anfällig für Ausbeutung, Missbrauch und Gewalt und haben ein erhöhtes Risiko, auf der Flucht zu sterben. Unbegleitete minderjährige Asylsuchende in Österreich stammen zu einem großen Teil aus Afghanistan, gefolgt von Kindern aus Syrien, dem Irak oder Somalia. In Österreich werden Fluchtwaisen nach dem Asylgesetz (AsylG) behandelt.

Kinder sind auf sich allein gestellt

Unbegleitete Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sind derzeit weitgehend auf sich allein gestellt. In der Regel haben sie keine Begleitung bei ihrer Befragung durch die Polizei, der Entscheidung, ob sie einen Asylantrag stellen oder bei medizinischen Untersuchungen. Lediglich ihre Betreuung in einem Grundversorgungsquartier des Bundes, zumeist in Traiskirchen oder Reichenau an der Rax, ist sichergestellt. Doch diese Erstaufnahmezentren sind in erster Linie für Erwachsene gedacht und nicht kinderrechtskonform. Dazu kommt ein großes Problem: In dieser Zeit sind die Kids auch ohne Obsorge. Es gibt also niemanden, der für deren Pflege und Erziehung oder rechtliche Vertretung zuständig ist. Solange sie sich nur vorübergehend in Österreich aufhalten, unterliegen sie auch nicht der allgemeinen Schulpflicht. Erst wenn die Jugendlichen zum Asylverfahren zugelassen sind, wird die Kinder- und Jugendhilfe (KJH) aktiv – das kann allerdings mehrere Monate dauern. Der Fluchtwaise kommt dann für gewöhnlich in ein Länderquartier, sagt Wolfegger.

Bei Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren wird die KJH hingegen in aller Regel sofort tätig. Diese Differenzierung widerspricht der UN-Kinderrechtskonvention.

Forderung: Obsorge ab Tag 1

Deshalb lautet die Forderung von Wolfsegger: Allen unbegleiteten Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sollten unmittelbar nach ihrer Ankunft in Österreich Obsorgeberechtigte der Kinder- und Jugendhilfe (KJH) zur Seite gestellt werden.

Verschwundene Kinder

Auch Wolfsegger nennt zwei Fallbeispiele: Der Syrer Mo und der Afghane Ali haben fast das gleiche Schicksal: Beide fliehen von Krieg und Tod aus ihren Ländern nach Österreich und kommen nach Traiskirchen. Aber schon einige Tage später ist Ali verschwunden – wohin? Keiner weiß es. Die Zahlen sind schon genannt worden: Von 13.276 im Jahr 2022 in Österreich registrierten Fluchtwaisen verschwanden 11.613 spurlos, nennt Wolfsegger die Faktenlage. Ein Großteil tauchte in einem anderen Land wieder auf; aber auf den gefährlichen Weg in ihr Zielland haben sie sich allein gemacht, zumeist ohne Geld und ohne Hilfe. Und die Betonung liegt auf dem Wort „Großteil“ – denn viele bleiben verschwunden und werden Opfer von Verbrechen. Wie viele? Keine Ahnung! Die österreichische Regierung führt zwar viele schöne Worte an, wie wichtig diese Angelegenheit sei – passiert ist bisher aber nicht sehr viel. Und „jedes verschwundene Kind ist eines zu viel“, sagt Lisa Wolfsegger. Und: „Der Staat lässt hier die Kinder im Stich.“

Mo ist übrigens nach 140 Tagen zu Don Bosco nach Wien gekommen und hat dort Aufnahme gefunden. Ali bleibt noch immer verschwunden.

Loverboys: Junge Zuhälter

Sabine Kallauch von KAVOD (ein Verein, der Hilfe für Betroffene von sexueller Ausbeutung anbietet) referierte über ein Thema, das viele junge Mädchen betrifft: Loverboys. Attraktive junge Männer, die als Zuhälter fungieren und minderjährige Mädchen in die Prostitution drängen, werden als Loverboys bezeichnet. Sie sprechen bewusst Mädchen vor der Schule oder in der Nähe von Jugendzentren an oder kontaktieren sie online. Loverboys manipulieren ihre Opfer, indem sie vorgeben, eine romantische Beziehung zu wollen, und gewinnen ihr Vertrauen durch aufmerksames Verhalten, Komplimente und Geschenke. Die betroffenen Mädchen geraten schnell in eine emotionale Abhängigkeit und werden meist mit Hilfe von Drogen und Gewalt gefügig gemacht. „Wie viele Menschen habt ihr in eurem Alter bisher geküsst?“, fragte Sabine Kallauch die anwesenden Schüler:innen. „Und dann stellt euch vor, ihr müsst pro Tag mit 15 bis 20 Männern schlafen!“

Therapie, um emotionale Abhängigkeit zu erkennen

Ein Loverboy kann eine Reihe von schwerwiegenden Folgen für seine Opfer haben. Dazu gehören psychische und emotionale Schäden, wie Angstzustände, Depressionen und Traumata, sowie finanzielle Probleme durch die Abhängigkeit vom Liebhaber. In vielen Fällen endet der Zwang sogar mit Suizidgedanken. Es ist wichtig, dass die Opfer von emotionaler Abhängigkeit erkennen, sie sind nicht allein und es gibt Hilfe. Es ist auch wichtig, dass sie lernen, ihre eigenen Bedürfnisse zu respektieren und ihr Selbstwertgefühl wiederherzustellen. Eine professionelle Therapie kann helfen, die Gefühle des Opfers zu verstehen und Strategien zur Bewältigung der Situation zu entwickeln.

Reverse Graffiti

In zehn Workshops wurden anschließend die einzelnen Themen mit den anwesenden Schülerinnen und Schülern vertieft. Der Vormittag endete mit der Aktion „Reverse Graffiti“, bei der Schmutz auf Wänden und Boden entfernt wurden und, mit Hilfe von Schablonen, nur mehr der Schriftzug „Stoppt Kinderarbeit“ zu lesen war.

Nachmittag: Vertiefung der Problematik

Der Nachmittag stand unter dem Motto „Herausforderungen für den Kinderschutz in Österreich“. Zwei Referate von Helmut Sax (Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte) und Martina Wolf (Bundesverband österreichischer Kinderschutzzentren) und eine anschließende Podiumsdiskussion setzten sich mit der Problematik näher auseinander. Auffällig war, dass zwar viele Organisationen und Vereine vertreten waren, von den eingeladenen politischen Verantwortlichen aber kaum jemand erschienen war. Dabei brennt dieses Thema unter den Nägeln: Die Polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnet für das Jahr 2022 insgesamt 3.516 Fälle von Kindesmisshandlung (§ 225 StGB) – aber das sind nur die offiziellen Fälle: Expert:innen schätzen, das jedes zehnte Kind in Österreich Opfer von Misshandlungen ist. Diese Zahlen sind besorgniserregend, da sie ein deutliches Anzeichen dafür sind, dass viele Minderjährige in Österreich nicht den nötigen Schutz und die nötige Unterstützung erhalten.

Österreich: kein einheitliches Gesetz

In Österreich gibt es eine Reihe von Problemen im Zusammenhang mit dem Kinderschutz. Eines der größten Probleme ist die Tatsache, dass es bundesweit kein einheitliches Gesetz zum Schutz von Kindern gibt. Stattdessen gibt es eine Reihe von Gesetzen, die auf verschiedene Bereiche des Kinderschutzes abzielen, aber nicht wirklich eine einheitliche Rechtsgrundlage bilden. Es gibt auch eine große Kluft zwischen den verschiedenen Behörden, die für den Kinderschutz verantwortlich sind, und es zeigt sich eine mangelnde Koordination zwischen ihnen. Zudem besteht eine Reihe von Lücken in den bestehenden Gesetzen, was es für bestimmte Formen des Missbrauchs schwierig macht, strafrechtlich verfolgt zu werden.

Keine einheitliche Datenbank

Ein weiteres Thema ist, dass Österreich über keine einheitliche Datenbank verfügt, in der alle Fälle von Kindesmissbrauch gesammelt und verfolgt werden. Dadurch ist es schwierig, ein umfassendes Bild des Problems zu erhalten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Mangelnde Finanzierung

Obwohl eine Reihe von Organisationen bestehen, die sich für den Schutz von Kindern einsetzen, werden diese nur spärlich finanziert. Zudem gibt es Schwierigkeit bei der Zusammenarbeit und Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren im Bereich Kinderschutz. Eine effektive Kooperation zwischen Polizei, Jugendämtern, Schulen, medizinischem Personal und anderen relevanten Organisationen ist unerlässlich, um eine umfassende Unterstützung und Betreuung für die betroffenen Kinder zu gewährleisten.

Mangelnde Aufklärung und Sensibilisierung

Eines der wichtigsten Themen ist die mangelnde Aufklärung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass es in Österreich ein Problem mit Kindesmissbrauch gibt und dass es dringend einer Lösung bedarf. Eine weitere Nuss, die es zu knacken gilt, ist, dass es eine große Anzahl von Fällen von Kindesmissbrauch gibt, die nicht gemeldet werden. Viele Opfer scheuen sich, den Fall anzuzeigen, aus Angst vor Repressalien oder aus Scham. Darüber hinaus ist es schwierig, die Täter zu identifizieren und zu bestrafen. Es fehlt an Aufklärungskampagnen und Informationsmaterialien, die das Bewusstsein für dieses Thema schärfen.

Unzureichende Unterstützung

In Österreich gibt es nur unzureichende Ressourcen und Unterstützung für Kinder, die Opfer von Missbrauch und Gewalt wurden. Es fehlen ausreichend spezialisierte Einrichtungen und Fachkräfte, die den Kindern zur Verfügung stehen und ihnen helfen können, mit den traumatischen Erfahrungen umzugehen. Oftmals müssen die Kids lange auf eine angemessene therapeutische Unterstützung warten, was zu weiterem Leid und einer beeinträchtigten Genesung führen kann.

Um die Situation zu verbessern, müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören die Stärkung der Ressourcen für den Kinderschutz, die Bereitstellung von ausreichend geschultem Personal in spezialisierten Einrichtungen, die Förderung von Präventionsprogrammen und Bildungsinitiativen sowie die Verbesserung der Koordination und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren.

Nur durch eine umfassende und koordinierte Herangehensweise kann der Kinderschutz in Österreich effektiv verbessert werden. Jedes Kind hat das Recht auf eine sichere und geschützte Kindheit, und es liegt in unserer Verantwortung, sicherzustellen, dass dieses Recht gewahrt wird. Es ist an der Zeit, dass alle Beteiligten zusammenkommen und gemeinsam für den Schutz der Kinder in Österreich kämpfen, so das Fazit aller Symposions-Beteiligten.

Impressionen

Reinhard Heiserer (JEW) und Ass.-Prof.in Mag.a Dr.in Katharina Beclin (Universität Wien)
Podiumsdiskussion am Nachmittag
Organisatoren und Referentinnen, mit Doris Schmidauer
Vormittags waren Schülerinnen das Zielpublikum
Schülerinnen machen sich Notizen
Workshops mit Schülerinnen
Aktion Reverse Graffiti
Gruppenaktion Stephansplatz

Videos von den Vorträgen

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